Hier finden Sie Zitate, Sinnsprüche, Weisheiten und Aphorismen von Marguerite Duras.
Marguerite Duras, geboren am 4. April 1914 in Gia Dinh, Vietnam (damals Französisch-Indochina) als Marguerite Donnadieu und gestorben am 3. März 1996 in Paris, war eine französische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin.
Ihr Erstlingsroman, Les impudents (1943), wurde von der Öffentlichkeit mehr oder weniger übersehen. Bereits ihr zweites Werk jedoch, Un barrage contre le Pacifique (1950), war ein Erfolg und brachte ihr beinahe den Prix Goncourt ein. Internationale Bekanntheit erlangte sie schließlich 1959 mit dem Drehbuch zu dem Film Hiroshima, mon amour. Dieses Drehbuch ist heute aus einem besonderen Grund bemerkenswert: Duras thematisiert zum ersten Mal das bis in die 1990er Jahre als landesweites Tabu behandelte Verhalten französischer Frauen während der Besatzungszeit, nämlich sich mit den deutschen Soldaten auf Liebesbeziehungen eingelassen zu haben.
Ihre Romane waren immer wieder autobiographisch geprägt, so beispielsweise L'amant (1984, dt. Der Liebhaber) oder L'amant de la Chine du Nord (1991, dt. Der Liebhaber aus Nordchina). In beiden Werken beschrieb sie ihre turbulente Kindheit und frühe Liebeserfahrungen im Indochina der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Autorin war auch im Theaterbereich tätig und verfasste 1965 z. B. das Drama La musica. In den 70er und frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts trat sie auch als Filmregisseurin in Erscheinung – wobei sie nicht nur bereits erschienene eigene Texte (India Song, 1975; Les enfants, 1984) auf die Leinwand brachte, sondern auch eigenständige Arbeiten für das Kino produzierte (Le Camion, 1977). Während dieser Zeit erschienene literarische Publikationen von Duras standen immer im Zusammenhang mit ihrem filmischen Schaffen – L'amant ist die erste wieder „rein“ literarische Publikation nach dieser Phase.
Charakteristisch für die Werke der Duras ist eine große Schlichtheit in Vokabular und Satzbau, die sich zudem auszeichnet durch zahlreiche Ellipsen, Anspielungen, Unausgesprochenem, das jedoch im Hintergrund steht, und fragmentarisch zusammengefügten Sätzen. Ihr Gesamtwerk ist keiner der großen literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zuzuordnen.
Gegenüber der Tendenz, Duras wegen der häufigen Wiederholung von Motiven und Topoi in ihren zahlreichen Büchern für eine oberflächliche Schriftstellerin zu halten, äußert sich Duras in einem kurzen Interview mit Leslie Kaplan von 1988 zu ihrer eigenen Schriftstellerei, gibt aber auch ihre Meinung über das entfremdete Leben in der Neuzeit wieder. Der Wahnsinn selbst ist auf ewig offen für den Verlauf des Wahnsinns. ... Das Nichts ist sich selbst gegenüber offen. ... Ich glaube, das Offene schafft sich selbst gegenüber einen religiösen Raum. Ich habe an dem Horror teil, aus dem das ganze besteht, aber ich spüre es nicht. Das könnte eine Definition der Arbeiterklasse sein. Die Fabrik ist eine Art Luftschiff, wo innerhalb und außerhalb das gleiche Luftmaterial ist, mit einem winzigen Unterschied jedoch.
Dieser Unterschied ist die Unendlichkeit des Menschen, der neun Stunden am Tag Kabel herstellt, ohne es zu spüren. ... Wie das Gedicht kommt dieser Gedanke aus dem Grund der Zeiten, aus einer Art fundamentaler Wiederholung, derjenigen des Lebens, aus einer Art ozeanischer Ewigkeit, die jene des Todes wäre, verneint und erfaßt durch die Zeit.... Diese Unendlichkeit des Menschen war letztlich ihr Thema.
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