Angst hat Oberhand

Schaffhausen / Aus Angst vor nächtlichen Alleineinsätzen hat ein Schweizer Wachmann zwei Überfälle erfunden und sich in einem Fall sogar selbst verletzt. Der 20-jährige Angestellte einer Sicherheitsfirma erhoffte sich damit die Zuteilung eines mutigen Partners, wie die Schaffhauser Polizei am Mittwoch mitteilte. Nun wurde er wegen Irreführung angezeigt.
Im Spätsommer 2000 war bei der Polizei ein Hilferuf des Nachtwächters eingegangen. Der Wachmann gab an, bei einer Kaufhausüberwachung in Schaffhausen von zwei Männern überfallen worden zu sein. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Mann bereits drei Monate zuvor Opfer eines ähnlichen Überfalls geworden war. Damals war der Nachtwächter laut Protokoll wegen mutiger Gegenwehr durch Messerstiche des Angreifers verletzt worden. Nach Aufdeckung weiterer Ungereimtheiten gestand der Mann laut Polizei die Inszenierung der beiden Überfälle. Selbst die Schnittverletzungen hatte er sich selbst zugefügt. Den Polizeiangaben zufolge wurde er durch massive Angstzustände bei der Ausübung von nächtlichen Alleineinsätzen zu diesem außergewöhnlichen Verhalten getrieben.

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