Fleisch von Toten

Am 13. Oktober 1972 zerschellte ein Flugzeug der uruguayischen Luftstreitkräfte während eines Flugs vom argentinischen Mendoza nach Santiago de Chile in einer Höhe von etwa 4.000 Metern an einem Berghang. Bei den Passagieren handelte es sich um die Mitglieder einer Rugby-Mannschaft, die zu einem Spiel über die Anden nach Chile flogen.
Während des Flugs kam es zu heftigen Schneeschauern und Orkanböen. Auf Grund eines Navigationsfehlers steuerte der Pilot in den Sinkflug. Das Flugzeug streifte einen Berggipfel und zerschellte. Zwölf Menschen starben sofort und fünf in der nachfolgenden Nacht.
Die Temperaturen betrugen zwischen -30 und -40 Grad Celsius. Die wenigen Vorräte waren sehr schnell aufgebraucht. Weit und breit gab es weder jagbare Tiere, noch eine nennenswerte Vegetation. Im Laufe der nächsten Tage starben weitere Menschen. Die Verbliebenen hatten sich durch den Verzehr ihrer toten Kameraden am Leben gehalten.
Zwei der Überlebenden begaben sich schließlich auf einen Marsch über die Anden, um Hilfe zu holen. Nach zehn Tagen wurden die beiden Männer von einem chilenischen Hirten gefunden. Am 22. und 23. Dezember konnten dann schließlich noch 14 weitere Überlebende gerettet werden. Außer einer einzigen Person, hatten alle die Strapazen erstaunlich gut überstanden.

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