Hebbel, Friedrich (1813-1863), dt. Dichter

„Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto.“

Die Krankheiten, die das Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolution.

Alle Regierungen fordern blinden Glauben, sogar die göttliche.

Trotze, so bleibt dir der Sieg.

Den Augenblick immer als den höchsten Brennpunkt der Existenz, auf den die ganze Vergangenheit nur vorbereitete, ansehen und genießen, das würde Leben heißen!

Es gibt auch Spiegel, in denen man erkennen kann, was einem fehlt.

Es ist die Strafe unserer eignen Jugendsünden, dass wir gegen die unserer Kinder nachsichtig sein müssen.

Zum Mitleiden gab die Natur vielen ein Talent, zur Mitfreude nur wenigen.

Es gibt keine reine Wahrheit, aber ebensowenig einen reinen Irrtum.

Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht.

Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang!

Mit einem Menschen, der nur Trümpfe hat, kann man nicht Karten spielen.

Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange.

Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgendeinem gefällt er.

Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.

Das Gewissen ist die Wunde, die nie heilt und an der keiner stirbt.

Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint.

Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.