Busch, Wilhelm (1832-1908), dt. Dichter

"Eifersucht ist Liebesneid."

"Glaube beruht auf Ursachen, nicht auf Gründen."

"Nach dem vierzigsten Jahr ändert keiner mehr seine Philosophie."

"Wenn einer, der mit Mühe kaum gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der."

"Wer Einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut."

"Gewißheit gibt allein die Mathematik. Aber leider streift sie nur den Oberrock der Dinge. Wer je ein gründliches Erstaunen über die Welt empfunden, will mehr. Er philosophiert."

"Gewinn anderer wird fast wie Verlust empfunden."

"Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten."

"Wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren."

"Manchmal sitzt die ganze Seele in eines Zahnes dunkler Höhle."

"Mancher ertrinkt lieber, als dass er um Hilfe ruft."

"Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr."

"Gedanken sind nicht stets parat. Man schreibt auch, wenn man keine hat."

"Der Philosoph hat wie der Hausbesitzer immer Reparaturen."

"Lieben Sie das Ideale oder das Reale? Man lebt und hofft."

"Das Gute - dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, was man läßt."

"Ja, selig ist der fromme Christ, wenn er nur gut bei Kasse ist."

"Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie."

"´Vielleicht´ ist ein schlauer Krebs, der vor- und rückwärts gehen kann."

"Dummheit, die man bei andern sieht, wirkt meist erhebend aufs Gemüt."