Stossseufzer eines Vorgesetzten: Kommt man morgens zu spät, ist man ein schlechtes Vorbild. Kommt man pünktlich, ist man ein Aufpasser. Ist man zu seinen Mitarbeitern freundlich, will man sich anbiedern. Ist man zurückhaltend, gilt man als hochnäsig. Kümmert man sich um die Arbeit seiner Leute, ist man ein Schnüffler, tut man es nicht, hat man von der Sache überhaupt keine Ahnung. Geht man oft zum Chef, ist man ein Radfahrer, geht man selten, traut man sich nicht. Hält man Konferenzen ab, ist man ein Schwätzer, hält man keine ab, ist man ein "Mann der einsamen Beschlüsse". Ist man schon etwas älter, gilt man als verkalkt, ist man noch jung, fehlt die Erfahrung des Alters. Bleibt man abends länger, markiert man den Überbeschäftigten, geht man pünktlich, fehlt das Firmeninteressse. Stimmt man sich mit seinen Kollegen ab, ist man ein Rückversicherer, tut man es nicht, ist man ein Eigenbrötler. Trifft man schnelle Entscheidungen, ist man oberflächlich, lässt man sich Zeit, mangelt es an Entschlusskraft. Nimmt man Urlaub, nutzt man seine Stellung aus, nimmt man keinen, fürchtet man um seine Stellung. Ist man sehr genau, gilt man als pingelig, ist man es nicht, lässt man die Zügel schleifen. Hat man neue Ideen, ist man ein Phantast, bleibt man beim alten, ist man rückständig. Delegiert man viel, spielt man den Generaldirektor, delegiert man nichts, spielt man den Unersetzlichen.