Behandlung von ADHS bei Kindern mit CBD - Könnte es Medikamente ersetzen?
Viele Kinder und Jugendliche sind auffällig, weil sie ein unruhiges und unaufmerksames Verhalten an den Tag legen. Vor allem im Schulunterricht tritt ihre Hyperaktivität negativ in Erscheinung. Die Diagnose lautet oft ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Sogar Erwachsene haben häufig noch mit diesen Auffälligkeiten zu kämpfen.
Es gibt zwar pharmazeutische Behandlungsmöglichkeiten, die aber erstens das Problem nicht ganz lösen können und zweitens aufgrund ihrer Nebenwirkungen als nicht ganz unbedenklich gelten. Deshalb werden mittlerweile die Forschungen zum Einsatz von CBD bei ADHS verstärkt vorangetrieben.
So wirkt CBD gegen ADHS
Bei ADHS handelt es sich um eine neurologische Dysfunktion, die nicht nur den schulischen und beruflichen Alltag, sondern auch das soziale Zusammenleben stark beeinflussen kann. Bei dieser Störung steigt der Cortisolspiegel an, während der Dopaminwert sinkt. Cortisol wird auch als „Stresshormon“ bezeichnet und ist wichtig für Stoffwechselvorgänge.
Bei Dopamin handelt es sich um einen wichtigen Neurotransmitter. Ein Mangel daran, kann Depressionen auslösen und Konzentrationsstörungen auslösen.
CBD, oder auch Cannabidiol, ist im Gegensatz zu dem anderen bekannten Cannabinoid THC nicht psychoaktiv. Es gibt Studien (vgl. Healthline Artikel), in denen Forscher herausfanden, dass CBD kognitive Prozesse positiv beeinflussen konnte. Dazu wurden Tierversuche durchgeführt. Die Ergebnisse ließen erkennen, dass Cannabinoid dafür sorgt, dass Serotonin und Dopamin leichter übertragen werden können.
Dadurch ließ sich die Hyperaktivität deutlich reduzieren. Außerdem wurden durch das pflanzliche Heilmittel aus der Hanfpflanze die Adenosinrezeptoren im Gehirn aktiviert und so die Konzentrationsfähigkeit verbessert und Ängste gemindert.
Welchen Studien gibt es zum Thema CBD gegen ADHS?
Es gibt bis heut nicht viele Studien, die sich mit den Auswirkungen von CBD auf ADHS beschäftigen. Die meisten Forschungen zum Thema drehten sich bisher um das psychoaktive THC, das Rauschzustände herbeiführt und zudem abhängig machen kann. Der freie Erwerb dieser Produkte ist daher in Deutschland illegal und darf nur auf Rezept vom Arzt erfolgen.
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Letztlich gibt es einige Untersuchungen, die dafür sprechen, dass ADHS-Patienten positiv auf Cannabis ansprechen, darunter vor allem diejenigen, bei denen die konventionellen Arzneimittel weniger gut halfen.
2013 sollten Betroffene sich im Rahmen einer Studie selbst mit Cannabis behandeln. Viele davon waren der Meinung, dass sie dadurch weniger impulsiv und auch weniger hyperaktiv reagiert hätten. Auch das Schlafverhalten und die Stimmung hätte sich gebessert.
Darauf sollte man beim Kauf von CBD-Öl bei ADHS achten
Mittlerweile werden viele verschiedene CBD-Öle im Internet angeboten. Doch leider gibt es darunter auch schwarze Schafe, die qualitativ unzulängliche und unverträgliche Produkte verkaufen. Aus diesem Grund sollten beim Kauf der Öle ein paar Dinge beachtet werden:
- Wer wirklich nach einem hochwertigen Produkt sucht, sollte zu CBD-Ölen greifen, die ein Bio-Siegel besitzen. Diese müssen nämlich noch höheren Anforderungen standhalten und kommen ohne chemische Zusatzstoffe aus.
- Auch auf das Herkunftsland sollte geachtet werden. Als sicher und gut verträglich gelten bisher nur die Öle aus Skandinavien, Deutschland und den Niederlanden.
- Von einem CBD-Öl ohne Qualitätszertifikat sollte man besser gleich die Finger lassen. Nur Produkte mit Zertifikat werden regelmäßig auf ihre Inhaltsstoffe hin kontrolliert.
- Dem CBD-Gehalt im Öl sollte ebenfalls Beachtung geschenkt werden. Da es keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung gibt, wird für den Anfang meist zu fünfprozentigen Produkten geraten, vor allem dann, wenn die Beschwerden eher schwächer ausgeprägt sind. Höher dosierte Produkte sollten nur nach ausdrücklichem ärztlichem Rat eingenommen werden.
CBD-Öl zur Behandlung von Kindern mit ADHS
Da CBD-Öl von der WHO als gut verträglich und nicht abhängig machend eingestuft wird, wird es heutzutage auch immer häufiger bei Kindern mit ADHS eingesetzt. Viele sehen eine Einnahme des Naturprodukts als weniger problematisch für den kindlichen Organismus als die von Pharmazeutika, die auch Nebenwirkungen mit sich bringen können.
Es ist zwar möglich Kindern auf eigene Verantwortung CBD-Öl zu geben, doch dies sollte niemals ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt passieren. Es gilt zu beachten, dass noch keine hinlänglichen Forschungen zu diesem Thema bereitstehen. Es kann zum Beispiel sein, dass der kindliche Organismus stärker auf die Einnahme reagiert als der von Erwachsenen.
Auch ist die Entwicklung des Gehirns bei Kindern noch nicht abgeschlossen und bislang steht noch nicht fest, ob dadurch neurologische Fortschritte eingeschränkt werden könnten.
Ein weiterer Punkt, in dem sich die Forschung noch uneinig ist, ist die Dosierung von CBD bei Kindern mit ADHS. In der Regel gilt es zunächst einmal mit der geringsten Dosis zu beginnen und dann zu schauen, wie das Kind darauf anspricht.
Letztendlich bleibt zu sagen, dass eine Verabreichung von CBD-Öl an Kinder unsicher bleibt, da noch zu wenig hieb- und stichfeste Erfahrungswerte vorliegen.