Voll im Trend: CBD Food
Hanföl und Hanfsamen sind schon länger als Superfood bekannt. Als gesunde Proteinquelle verfeinern sie zum Beispiel Salate, Smoothies oder Joghurt mit ihrem nussigen Geschmack. Hanfsamen verfügen außerdem eine hohe Konzentration von Arginin, einer Aminosäure, die das Immunsystem stärkt und unter anderem die Herzgesundheit verbessern kann.
Die ebenfalls enthaltene Glutaminsäure ist wichtig für köpereigene Entgiftungsprozesse und unterstützt Lern- und Denkprozesse. Darüber hinaus sind verschiedene Vitamine und Mineralien, die für den menschlichen Organismus wichtig sind, im Hanf vorhanden, darunter Vitamin E, B-Vitamine, Folsäure, Magnesium, Phosphor, Zink und Kalium.
Hanfsamen und das daraus gewonnene Hanföl sind demnach eine toller Bestandteil für eine gesunde Ernährungsweise. Noch relativ unbekannt sind hingegen CBD-Produkte, die ebenfalls aus Hanf gewonnen werden und einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben sollen.
CBD – Was ist das eigentlich?
Mit CBD wird der Begriff Cannabidiol abgekürzt. Das ist ein Wirkstoff aus der Hanfpflanze, dem zahlreiche heilsame und wohltuende Effekte zugesprochen werden. CBD ist nicht mit THC zu verwechseln! THC (Tetrahydrocannabinol) ist für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich, macht also „high“ beziehungsweise „stoned“.
CBD wirkt zwar beruhigend, ist aber in keiner Weise psychoaktiv oder betäubend. Deswegen können Produkte mit CBD auch legal gekauft und konsumiert werden. Hier die wichtigsten Eigenschaften von CBD im Überblick:
CBD ist … - entzündungshemmend - schmerzstillend - beruhigend - angstlösend - entkrampfend
Bei Stress, innerer Unruhe und Anspannung kann CBD dabei helfen, runterzukommen und neue Kraft zu tanken. Doch auch bei einigen Erkrankungen kann CBD Linderung verschaffen. Verschiedene Studien sind bereits zu dem Schluss gekommen, dass CBD bei Epilepsie und Angstzuständen helfen kann. Auch die Rauchentwöhnung wird durch die Einnahme von CBD erleichtert, sowie die Lebensqualität von Parkinson-Patienten erhöht.
Und bei Schlafstörungen kann CBD laut den gewonnenen Erkenntnissen ebenfalls helfen. Wie genau CBD auf den menschlichen Organismus wirkt, muss aber weiterhin erforscht werden. Bisher gibt es noch nicht genug Studien, um ein abschließendes Urteil zu fällen.
Es konnten jedoch bereits viele Hinweise gefunden und Annahmen getroffen werden. Derzeit wird zum Beispiel näher untersucht, ob CBD bei psychotischen Schüben helfen kann. Da Produkte mit CBD frei verkäuflich sind, gibt es außerdem viele begeisterte Berichte von Nutzern. Sie schildern, wie sich ihr Wohlbefinden durch die Einnahme von CBD verbessert hat.
Darunter auch Stars und Sternchen. Dazu gehören Lady Gaga, Jessica Alba, Morgan Freeman, Alessandra Ambrosio, Jennifer Aniston und Kristen Bell, um nur ein paar Namen zu nennen. CBD wird zum Lifestyle-Produkt.
Was ist die Novel Food Verordnung und was hat sie mit CBD zu tun?
Man hört und liest im Zusammenhang mit CBD seit vielen Monaten von der sogenannten Novel Food Verordnung der EU. Hier gibt es mitunter sehr hitzige Debatten im Netz und es scheinen sich hier zwei Lager scheinbar unversöhnlich gegenüberzustehen.
Doch worum geht es überhaupt?
Einfach gesagt, geht es um die rechtliche Klärung, ob das Cannabis-Produkt Cannabidiol (CBD) als ein neuartiges Lebensmittel einzustufen ist und somit in der EU freier verkauft werden darf, oder eben nicht.
Neuartige Lebensmittel müssen vor der Vermarktung innerhalb der Europäischen Union auf ihre Sicherheit geprüft und zugelassen werden.
"Beim Inverkehrbringen von hanfhaltigen Erzeugnissen muss sichergestellt werden, dass es sich bei diesen nicht um Lebensmittel handelt, die „neuartig“ im Sinne der Verordnung (EU) 2015/2283 (Novel Food-VO) sind, d.h. nicht vor dem 15. Mai 1997 in der Europäischen Union in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet worden sind."
"Für die Einzelsubstanz Cannabidiol (CBD) wurde bisher kein nennenswerter Verzehr vor dem 15. Mai 1997 belegt. Sie wird daher im Novel Food-Katalog der Europäischen Kommission unter dem Eintrag „Cannabinoids“ als neuartig beurteilt und bedarf somit einer Zulassung nach der Novel Food-Verordnung.
Da eine Zulassung von CBD als neuartiges Lebensmittel bisher nicht erfolgt ist, sind derartige Erzeugnisse bislang nicht verkehrsfähig (Stand März 2019)."
"Die Neuartigkeit gilt sowohl für cannabinoidhaltige Extrakte aus Cannabis sativa L. als auch für jedes Produkt, zu dem cannabinoidhaltige Extrakte als Zutat zugesetzt werden (z.B. Hanfsamenöl mit CBD). Auch cannabinoidhaltige Extrakte aus jeder anderen Pflanze als Cannabis sativa L. und synthetisch hergestellte Cannabinoide werden als neuartig eingestuft."
(vgl. Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Ist das Cannabis-Produkt ein neuartiges Lebensmittel?
Wie ist der aktuelle Stand (Januar 2021)?
Seit Jahren wird um die sachgerechte Einstufung von Cannabidiol gerungen. Dabei bewegte sich der nicht psychotrope Cannabis-Inhaltsstoff zwischen der Klassifizierung als Lebensmittel, Arzneimittel oder sogar als Betäubungsmittel hin und her.
Nun scheint sich das Feld zu lichten, und zwar durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 19. November 2020.
Nach der Einstufung von Cannabidiol als Lebensmittel durch den EuGH, prüft die Europäische Kommission erneut die Zulassungsanträge für CBD-Produkte als neuartige Lebensmittel.
"Die Europäische Kommission nimmt die Prüfung der vor einigen Monaten auf Eis gelegten Zulassungsanträge für CBD-Produkte als neuartige Lebensmittel wieder auf. Ausschlaggebend dafür war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Dieser hatte vor zwei Wochen befunden, dass CBD als Cannabisextrakt nicht in die Definition im Sinne des Einheitsübereinkommens über Suchtstoffe einzubeziehen sei. Damit geht Cannabidiol als Lebensmittel durch."
"Der erst im Januar dieses Jahres gegründete Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. hatte das Urteil ausdrücklich begrüßt. Der EuGH folge somit der Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)."
(vgl. Quelle: DAZ.online: CBD: Novel-Food-Anträge werden nun weiter geprüft
Ob hier schon das letzte Kapitel aufgeschlagen wurde, dürfte mit Spannung weiter verfolgt werden...
Wie bekommt man CBD?
Der Wirkstoff wird in vielen unterschiedlichen Formen vertrieben, zum Beispiel als CBD-Kapseln, -Salben, und -Tees. Da CBD in letzter Zeit immer populärer wurde, sind viele Hersteller auf den Trend aufgesprungen. Deshalb gibt es mittlerweile sogar Limonaden und Gummibärchen mit CBD, die teilweise sogar in Drogerien und Supermärkten angeboten werden. Am häufigsten ist CBD jedoch als Öl erhältlich.
Dieses gibt es in verschiedenen Konzentrationen und kann direkt unter die Zunge getröpfelt werden. CBD-Produkte mit einem höheren CBD-Gehalt sind eigentlich nur beim Fachhändler erhältlich. Online gibt es verschiedene Anbieter. Beim Kauf sollte man aber unbedingt auf die Seriosität des Anbieters achten.
Um qualitativ hochwertiges und sicheres CBD zu erhalten, sollte der verwendete Hanf aus der EU und aus biologischem Anbau stammen. Außerdem sollte der Hersteller zertifiziert sein.
Neuheit CBD Food
Man kann auch Speisen und Getränke mit CBD verfeinern. Dieser Trend ist in Deutschland zwar noch nicht so richtig angekommen, an einigen anderen Orten aber der letzte Schrei.
In der Glow Bar in London gibt es freitags und samstags Croissants, die eine Füllung mit fünf Milligramm CBD haben. Die Backwaren kosten zwar stolze sieben Pfund, kommen aber wohl trotzdem gut bei den Kunden an.
Auch die Getränke im Café können gegen einen Aufpreis mit CBD versehen werden.
Einige Pizzabäcker setzen ebenfalls auf CBD. Eine Restaurantkette in Kapstadt versetzt ihren Pizzateig mit CBD. In Wien gibt es ein italienisches Restaurant, das seine Pizza mit CBD-Öl beträufelt. Risotto und Pasta-Gerichte können dort ebenfalls mit Cannabidiol verfeinert werden.
In Colorado gibt es Anbieter für CBD-Donuts und CBD-Burger. Immer mehr Gastronomen erweitern ihr Angebot um Gerichte mit Cannabidiol-Zusatz. Im Jahr 2019 hat sogar in Berlin ein Café eröffnet, das sich auf Produkte aus Hanf spezialisiert hat. Im Café Canna werden zum Beispiel CBD-Honig und Cappuccino mit CBD serviert.
Selber CBD-Food zubereiten
Natürlich kann man auch selbst kreativ werden. Man sollte darauf achten, CBD-Öl nicht zu stark zu erhitzen, da es dann an Wirkung verliert und einen bitteren Geschmack bekommt. 170 Grad Celsius sollten nicht überschritten werden. Deswegen ist es am einfachsten, wenn man CBD Öl kalt genießt, beispielsweise als Salatdressing.
Es eignet sich auch gut für Guacamole, Buddha Bowls und Smoothies.
Cocktails oder Eistees mit CBD sind ebenfalls schnell zubereitet und lecker. Wer etwas mutiger ist, kann sich ans Backen wagen und Cookies, Muffins oder Brownies mit CBD kreieren. Wichtig ist, das CBD vorsichtig zu dosieren, insbesondere wenn man noch nicht so erfahren mit dem Wirkstoff ist.
Im Zweifel lieber etwas zu wenig, als zu viel nehmen. Dann erhält man schmackhafte und gesunde Leckereien, die für Entspannung sorgen.