Trauersprüche

Gelitten hast du, viel gelitten,
geliebte Mutter, treues Herz.
Doch ausgekämpft und ausgelitten,
ist nun die Sorge und der Schmerz,
blick segnend nun auf die herab,
die weinend stehen an deinem Grab.

Dein liebes Herz hat aufgehört zu schlagen
und wollte doch so gern noch bei uns sein.
Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen,
denn ohne dich wird manches anders sein.

Warum?
Die Liebe ist stärker als der Tod!

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Ihr, die Ihr mich gelibt habt,
trauert nicht um das Leben,
das ich beende, sondern freut Euch
mit mir über das Leben, das ich beginne.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

Du warst unsere Mitte.

Das Letzte heißt nicht Tod,
sondern Auferstehung.
Und am Ende nicht Verlust,
sondern ewige Vollendung.

Nicht nur trauern wollen wir,
dass wir ihn verloren,
sondern dankbar sein,
dass wir ihn gehabt haben.

Der Tod ist das Tor zum Licht
am Ende eines mühsam gewordenen Weges.

Legt alles still in Gottes Hände,
das Glück, den Schmerz,
den Anfang und das Ende.

In meinem langen Leben
warst du stets bei mir.
Hast mir Mut und Kraft gegeben,
jetzt komme ich zu dir.

Meine Kräfte sind zu Ende,
nimm mich, Herr, in deine Hände.

Deine Hände, die nie müde
und im Leben viel geschafft,
haben nun die Ruh' gefunden,
weil gebrochen deine Kraft.

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.

So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen.

Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist Abschied zu nehmen von Menschen, Gewohnheiten, sich selbst. Irgendwann plötzlich heißt es damit umzugehen, ihn aushalten, anzunehmen diesen Abschied, diesen Schmerz des Sterbens, dieses Zusammenbrechen, um neu aufzubrechen.

Wer treu gewirkt,
bis ihm das Auge bricht,
und liebend stirbt,
ja, den vergißt man nicht.

Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur,
die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.

Wir sind nur Gast auf Erden
und wandern ohne Ruh'
mit mancherlei Beschwerden
der ew'gen Heimat zu.